Wir haben es geschafft! Der Gotthardpass liegt hinter uns. Gern würden wir eine abenteuerliche Geschichte erzählen, aber es lief alles glatt: sonniges mildes Wetter, sodass wir in kurzer Hose und T-shirt radeln konnten, kein Schnee, trockene saubere Straßen. Im Prinzip ging es erst eine ganze Zeit sehr langsam bergauf und dann super schnell bergab. Dennoch erreichten wir unseren heutigen Zeltplatz erst nach Einbruch der Dunkelheit – durchaus erschöpft von den 1.700 Höhenmetern und 75 km.

Nachtrag Helena: Die dringend benötigte Nachtruhe und Regeneration blieb leider aus. Ein paar Stunden nach dem Einschlafen, wachte ich auf, weil mir richtig übel war; keine Ahnung, ob vom Abendessen oder dem Trinkwasser vor Ort. Zwei Stunden verbrachte ich zwischen Bad und Bett, in denen Tino auch kaum ein Auge zu machte. Dazu kamen Heimweh, Angst vor den Unsicherheiten bzgl. Schlafplatz etc. der nächsten Monate und Abbruchgedanken – resultierend aus vollkommener Erschöpfung und Hilflosigkeit. Am Ende war es Irenes Notapotheke, die den Rest der Nacht zumindest erträglich machte. Wie kann es sein, dass Tino all die körperliche Belastung und Ungewissheit einfach mit einem Lächeln weg steckt? Am nächsten Morgen ist mir zwar noch leicht flau im Magen, aber alle negativen Gedanken sind wie weggeblasen und das normalerweise vorherrschende Vertrauen in die Zukunft ist zurückgekehrt.

16 Kommentare

  1. Wow! Und gratuliere zum Sieg bei der Bergwertung 😉!
    Ich hoffe ihr fahrt durch die sonnigeren Gefilde dann nicht ganz so fix , sonst seid ihr ja schon Ende des Jahres zurück….

    1. Hehe, stimmt. So sehen wir aus mit den gelben Trikots 😉
      Aber mit nur wenigen km/h über Schrittgeschwindigkeit, gewinnt man eine Bergetappe nur, wenn man als einziger am rennen teilnimmt 😉

  2. Auch wir aus Dammendorf grüßen Euch! Toll! Wünschen Euch für die nächsten Tage viel Kraft und Energie.
    Danke für die ausführlichen Berichte, dadurch sind wir immer gut 👍 informiert.
    Bleibt gesund und 💞liche Grüße 🤗

  3. Super klasse weiter so , ich bin gerade emotional voll bei euch es Muß ein tolles Gefühl sein so etwas in so kurzer Zeit geschaft zu haben , ich bewundere Euch und wünsche euch das alles weiter so gut läuft. L.G.

  4. Hallo meine Liebe
    Männer sind in der Regel körperlich belastbarer. Deswegen gibt es auch unterschiedliche Wettbewerbskriterien für Männer und Frauen. Unter diesem Aspekt ist es natürlich mehr als sinnvoll das ganze etwas besser an deine Bedürfnisse anzupassen. Ihr seid ja zum Glück nicht auf der Flucht 🙂
    Und das mit der Angst vor dem Ungewissen ist dann besonders schlimm, wenn der Körper auch völlig überfordert ist. Dann streikt das ganze System. Gönnt euch mal eine Pause und nutzt die vielen schönen Hochzeitsgeschenke für Erholung und Wellness.
    🤔😘

    1. Da muss ich der Moni Recht geben… selbst der Weltrekord im Marathon der Frauen liegt etwa 13 Minuten hinter dem der Männer… und das sind Profisportler*innen!
      Und Tino führt sich durch Essen auch wieder viel Energie zu… mein Tipp: regelmäßiges Essen und regelmäßige Regeneration…
      Und meine Bitte: passt auf euch auf! Und vor Allem auf meine Lieblingstochter… 😁

    2. Ja das stimmt, es gibt körperliche Unterschiede.
      Trotzdem müssen wir nicht sofort alles umstruckturieren. Es war nur eine Etappe, die etwas aus der Reihe fiel. Das nennt man an die Grenze gehen und ggf. daran wachsen. Und ein emotionaler Einbruch, kann an solchen Tagen (oder generell) auch immer mal kommen. Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen – ein ganzes Jahr lang. Und das wollen wir auch notieren, um uns irgendwann daran erinnern zu können.
      Ich finde, wir machen das bisher sehr gut und die verdiente Pause in Mailand steht bereits 🙂

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