Seit gestern Mittag fahren wir durchweg auf der “via verde de ojos negros“ einem ehemaligen Bahndamm, der zu einem Radweg umfunktioniert wurde. Es wechseln sich tolle Passagen mit weitem Blick über die Landschaft (teils über Viadukte) mit Abschnitten, in denen wir durch Schluchten oder lange Tunnel fahren. Dafür müssen wir nicht mal die Fahrradlampen rausholen, denn die Tunnel sind ausgestattet mit Bewegungsmeldern, oder Schaltern, um sich Licht an zu machen. Am Wegesrand finden sich einige einladende Rastplätze. Ein Radler-Traum!
Mitten in der Hochstimmung werden plötzlich Helenas Beine ganz zittrig, und es scheint, als würde der eingeatmete Sauerstoff nicht ausreichend im Körper ankommen. Nach ein paar Nüssen und Datteln wird es besser, doch ganz kommt die Leistungsfähigkeit nicht zurück und dann wandeln sich die vorher unregelmäßigen Böen auch noch in einen grausamen Gegenwind, der an den Jacken reißt und in den Ohren rauscht. Die letzten 20 Kilometer schaffen wir nur mit einem Podcast zur Ablenkung.
Als wir in der Dämmerung gegen 18 Uhr und einem Schnitt von 11,8 km/h unsere Tour beenden, waren es nicht nur gefühlt die längsten 42 Kilometer unserer Radgeschichte. Der anvisierte und erreichte alte Bahnhof, der unser Schlafplatz werden soll, stellt sich als perfekt geeignet heraus, weil er uns vor dem Wind und möglichen Blicken schützt. Als wir uns schließlich ins Zelt legen, fällt mit einem tiefen Seufzer die ganze Anspannung von uns ab.

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