Wir erwachen mit heftigem Muskelkater. Der Tag gestern hatte es in sich.
Das Packen fühlt sich an, wie ein Neuanfang. Alle Klamotten sind mal wieder frisch gewaschen, die kaputte Isomatte ist ersetzt und einiges nicht genutztes Equipment wie Wasserfilter und -säcke, sowie Solarpanel und etwas Werkzeug schicken wir mit Roman und Lotta zurück nach Berlin, sodass unser Gepäck insgesamt leichter wird. Perfekt für die weiteren bevorstehenden Bergetappen!
Der Abschied fällt gar nicht so leicht, aber gegen Mittag trennen sich unsere Wege schließlich. Der Himmel ist wolkenlos und die Luft ganz klar. An einigen Stellen, wo die Berge dicht stehen und die Sonne nie hinkommt, sehen wir glitzernden Frost am Boden. Unfassbar, dass wir vor einer Woche noch in kurzarm und -bein unterwegs waren. Doch die kühlere Temperatur ist der Preis für die fantastischen, wilden Berglandschaften, absolute Ruhe in der Natur, und leere Straßen ganz für uns allein. Und den sind wir, zumindest temporär, gerne zu zahlen bereit.
Auf der Suche nach einem Schlafplatz finden wir das “centro de Interpretaciòn“ und interpretieren den Parkplatz davor als unseren heutigen Zeltplatz. Als die letzten Sonnenstrahlen verschwinden, wird es schlagartig kalt und die halbe Stunde bis es dunkel wird, stehen wir nur eng umschlungen da. Dann können wir endlich aufbauen und uns in den Schlafsack verkriechen. Mal sehen wie wir durch die Nacht kommen…