Vierter Fastentag: Die Nacht folgt dem Muster der letzten Nächte. Nur beim Einschlafen hatten wir leichte Probleme, nachdem wir über die Zukunft geredet hatten und danach beide zu freudig erregt waren, um zur Ruhe zu kommen. Mit uns hat das Schicksal wirklich einen Treffer gelandet!
Unseren Tag starten wir mit einem zweieinhalb stündigen Spaziergang, wir können dabei das Tempo verglichen mit gestern etwas anziehen, ein kurzes Stück sogar rennen. Der Körper hat tatsächlich eine neue Energiequelle angezapft. Ein bisschen kann man es auch am Mundgeruch erkennen, der leicht säuerlich riecht, was auf Ketonkörper hindeutet.
Bisher verlief bei uns beiden alles ziemlich gleich, heute gibt es bei Helena etwas mehr zu berichten. Obwohl ihr Kreislauf seit dem Aufwachen sehr stabil ist, verschwimmt/verschiebt sich ihr Sichtfeld von Zeit zu Zeit. Wir sind etwas beunruhigt und wollen schon heute das Fasten brechen, doch als wir zuhause ankommen, erklärt sich das Phänomen für uns. Ihre Regelblutung setzt ein und am ersten Tag braucht ihr Körper erfahrungsgemäß mehr Ruhe als sonst. Mit der Info ist es leicht das Augenphänomen schnell zu beseitigen, etwas liegen, viel trinken und alles ist wieder gut. Übrigens kam die Blutung fünf Tage zu früh. Wer sich etwas mit dem weiblichen Zyklus auskennt, erkennt, dass dies eine logische Konsequenz des Körpers ist. Wir haben in der zweiten Zyklushälfte mit dem Fasten begonnen, zu dem Zeitpunkt war bereits eine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut und der Eisprung vorüber. Bei Befruchtung wäre das die Zeit, in der die Schwangerschaft startet. Da der Körper nun aber in den Überlebensmodus wechselt, hält er es nicht für sinnvoll ein potenzielles Kind zu gebären und bricht den Zyklus ab. Hätten wir in der ersten Zyklushälfte gefastet, hätte der Körper vermutlich den Einsprung rausgezögert und der Zyklus wäre länger geworden. Was für tolle Mechanismen der Körper besitzt. Da kann man nur staunen.
Jedenfalls geht es uns beiden des Rest des Tages sehr gut. Wir gehen den Nachmittag und Abend sehr gemütlich an und freuen uns auf morgen – nicht einmal mehr 24 Stunden bis zum Fastenbrechen.
Fasten