
Fünfter Fastentag: Am Morgen haben wir etwas mehr mit dem Kreislauf zu kämpfen, als die letzten zwei Tage. Großer Kraftaufwand fällt schwer und Tinos mittlerer Puls ist erhöht. Insgesamt fordern wir uns heute eher Mental, um den Körper zu entlasten und uns gleichzeitig von den Gedanken an das Fastenbrechen später abzulenken. Andernfalls wirkt es wie ein Warten auf die erste Mahlzeit, was wir so von den letzten Tagen nicht kennen. Vielleicht wäre es eine bessere Strategie, die erste Mahlzeit auf einen Morgen zu setzen, um den vorigen Tag bis zum Abend effektiver nutzen zu können. Um 17 Uhr, exakt fünf Tage nach Beginn, dann endlich das Fastenbrechen: Wir beginnen mit einem Glas verdünnten Apfelessigs, welcher den Magen bei der Aufnahme von Fett unterstützt. Danach bereiten wir uns eine Gemüsesuppe, die mit Kokos- und Olivenöl angereichert ist. Davon wird zunächst allerdings nur die Brühe gelöffelt. Wir verzichten also vorerst auf Kohlenhydrate und setzen stattdessen auf Fett, welches der Organismus aktuell am besten zur Energiegewinnung nutzen kann, da er das jetzt seit zwei/drei Tagen ausschließlich macht (Ketose). Die Brühe ist sehr Lecker, aber noch etwas zu nah am Trinken der letzten Tage, um uns vom Hocker zu reißen. Ein paar Stunden später gibt es die erste feste Nahrung. Avokado, Thunfisch und Sauerkraut, zur probiotischen Unterstützung der Darmflora, die beim Fasten immer etwas reduziert wird. Als Topping geschrotete Leinsamen, die mit ihren Ballaststoffen eine Überreaktion des Darms in Form von Verstopfung oder Durchfall verhindern sollen. Zum Theorie-Praxis Abgleich morgen mehr… Bei Tino kommt Appetit auf und er kann die erste feste Mahlzeit in vollen Zügen langsam genießen. Bei Helena hingegen zieht sich der Magen schon bei der Vorbereitung zusammen und nach den ersten Bissen schimmert eine Träne der Enttäuschung in ihren Augen. Also Abbruch und sie kocht sich zwei Esslöffel Haferflocken mit ein paar zerdrückten Blaubeeren, was dann endlich das ersehnte Lächeln auf Ihre Lippen zaubert. Und was lernen wir daraus? Manchmal ist es besser auf den Körper zu hören und sich gegen den Idealweg zu entscheiden, egal wie viel man zu einem Thema recherchiert hat und wie überzeugt der Kopf davon ist.