Es sind nur noch wenige Kilometer bis Burgos, eine der größten Städte am Jakobsweg, wo wir mal wieder unseren Grundvorrat an Lebensmitteln auffüllen wollen. Vor der Kathedrale treffen wir zwei Jungs aus Magdeburg. Sie sind, frisch nach dem Abi, mit den Rädern aus Deutschland gestartet und auf dem Weg nach Lissabon. Wir tauschen ein paar Erfahrungen aus und sie machen uns richtig Vorfreude auf den Eurovelo 1 durch Frankreich. Anschließend radeln wir in entgegengesetzte Richtung weiter.
Die Hauptsehenswürdigkeit von Tosantos, unserem Zielort, ist eine Felsenkirche. Sie liegt zu großen Teilen innerhalb des Berges und erinnert uns an unsere Fahrt durch den Canyon, wo wir bereits vergleichbare Häuser gesehen haben.
Jede Herberge auf dem Jakobsweg hat Ihren eigenen Stil. Diese hier wird von drei Franzikanern geführt und vermittelt einen starken Gemeinschaftsgeist. Der Älteste unter Ihnen ist sehr sehr herzlich, ca. fünfundsiebzig und wohnt bereits sein ganzes Leben in diesem Ordenshaus, einem für die Region typischen, dreigeschossigen Fachwerkbau aus dem 19. Jahrhundert. Mit uns sind nur zwei weitere Pilger hier. Abends wird, nach einem Tischgesang, zusammen gegessen und anschließend gemeinsam in der Hauskapelle der Tag reflektiert, ehe jeder zu Bett geht. In diesem Fall sind es einfache Matten auf dem Dielenboden.
Oma sagt ihr sollt ein Buch schreiben. So können auch andre an eurem Glück teilnehmen <3