Zum Abschied gibt es einen warmen, herzlichen Händedruck. Trotz anfänglicher Skepsis unsererseits, hat sich diese Herberge als sehr besonderer Ort herausgestellt und wir sind dankbar, diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen.
Geplant ist für heute ein entspannter Regenerationstag auf dem Tandem – das entspricht etwa 20 Kilometern ohne nennenswerte Steigungen. Als wir nach weniger als einer Stunde in Grañòn einrollen, fast ohne pedaliert zu haben, beschließen wir den Rückenwind zu nutzen und die morgige Tagesetappe noch ran zu hängen.
Um 14:30 Uhr erreichen wir Logroño und müssen zum ersten Mal anstehen, um einen Platz in einer Herberge zu bekommen. Es wirkt wie eine große, anonyme Massenabfertigung, es soll sich aber noch ganz anders herausstellen. Abends gibt es wieder ein gemeinsames Abendessen an einer langen Tafel für die vielen Pilger, die sich in der Lautstärke der Gespräche immer weiter übertreffen. Das absolute Kontrastprogramm zu der kleinen Runde gestern. Nach dem Essen richten die beiden Hospitaleros noch ein emotionales Wort an die Pilger. Nach 12 Jahren in denen die beiden in Ihrer Rentenzeit ehrenamtlich für jeden Pilger da waren, jeden Abend gekocht haben, und sich voll und ganz dieser Herberge verschrieben hatten, ist heute ihr letzter Abend. Sie geben ab an die nächste Generation Hospitaleros. Mit einem riesen Applaus werden die beiden verabschiedet. Eine Ära endet und jeder im Raum ist gerührt.
Draußen ziehen, laut trommelnd, verschiedene Prozessionen vorbei. Die Semana Santa (Osterwoche) beginnt und damit auch die Ferien in Spanien und die Hauptsaison des Jakobswegs.

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