Sardinien mit dem Fahrrad? Definitiv!
Durch den Tipp von Albert, die Costa Verde zu besuchen, hatten wir heute einen der (wenn nicht DEN) streckenmäßig schönsten Tag unserer gesamten Reise! Danke dafür 🙂
Uns fehlen die Worte, um das heute gesehene und erlebte im Detail wieder zu geben, aber wir erhoffen uns, durch diesen Bericht, zumindest irgendwann alles wieder ins Gedächtnis rufen zu können.
Der Tag beginnt für uns mit einem tiefroten Sonnenaufgang im Rücken auf einer langen geraden Straße, auf der die Finger durch den frischen morgendlichen Fahrtwind erst einmal einfrieren und dann mit zunehmender Anstrengung wieder auftauen. Durch einen kleinen Abstecher gelangen wir zu einem Wasserfall, der uns an eine unserer ersten Touren auf Island erinnert.
Zum Mittag kochen wir uns Nudeln in einem unverhofft gefundenen Park.
Ab dann geht es langsam bergauf. Fast 800 Höhenmeter haben wir zu bewältigen. Aber um uns herum gibt es ein uraltes Blei-, Zink und Silberabbaugebiet und eine stillgelegte Miene zu bestaunen, weshalb die Anstrengung in den Hintergrund rückt. Autos werden immer seltener. In Serpentinen geht es stetig eng am Berg entlang; links eine brüchige Felswand, rechts ein mal mehr und mal weniger steil abfallender, dicht bewachsener Hang. Oben angekommen, überlegen wir schon unser Zelt aufzubauen. Die Sonne taucht die grünen Hügel um uns herum in warmes Abendlicht und es ist so ruhig und friedlich. Doch dann zieht es uns doch noch weiter zum Meer. Eine traumhafte Abfahrt später rollen wir in einen verlassen wirkenden Ort ein und fahren noch ein Stück an der Küste entlang. Zum Ende des Tages zieht der Abend noch mal alle Register, um sich von uns zu verabschieden: Die Sonne geht, von einem dramatischen Wolken- und Lichtspiel begleitet, vor uns im Meer unter und hinter uns blinzelt ein Regenbogen durch die dunkle Wolkenfront, die den ganzen Tag zu sehen war, uns aber durchweg verschont hat. Wir wissen gar nicht wo wir hinschauen sollen, deshalb sitzen wir einfach stumm, staunend in unseren Campingstühlen und essen Reste zum Abendbrot. Im Dunklen errichten wir wenige Meter weiter unser Nachtlager und trauen uns somit zum ersten Mal direkt am Strand zu schlafen, begleitet vom Wellenrauschen.
Es war definitiv nie so schwer wie heute DAS Bild des Tages auszuwählen. Aber zumindest haben wir so einiges für unser “Sardinien spezial“ in der Hinterhand.
Ohne Worte ❤️