Dritter Fastentag: Noch eine erstaunlich ruhige Nacht liegt hinter uns, in der beide nur ein kurzzeitges Bauchgrummeln bis leichte Übelkeit in den frühen Morgenstunden hatten. Am Vormittag gehen wir für unsere Brühe zum Fastenbrechen einkaufen. Der klassische Apfel ist aufgrund des Insulinpeaks, den er auslöst, nicht mehr erste Wahl. Im Laden lösen vor allem die Backwaren und Obstsorten großes Verlangen aus – klar sehr energiereich. Nach der kleinen Stadttour, gibt es ein kurzes hetiges Erschöpfungstief, dass sich aber durch viel Trinken und etwas Salz schnell verzieht. Nach einer Runde kreislaufaktivierendem Yoga geht es in die Sauna. Die Wärme tut sehr gut und wirkt eher aktivierend, als schwächend. Die Phase der erhöhten Autophagie, in der der Körper ausgediente Zellteile und Proteine aussortiert bzw. recycled, lassen wir jetzt hinter uns und spätestens morgen sollten wir in eine tiefe Ketose kommen, in der der Körper anfängt aus Fetten Ketone herzustellen. Diese kann er dann als Treibstoff verwenden, anstelle der sonst genutzten Glukose. Wenn das passiert und der Körper metabolisch flexibler wird, kann dies zukünftige Tiefs verhindern, wenn wir beim Radfahren mal für ein paar Stunden kein Essen zuführen.
Dafür, dass die ersten drei Tage die schwierigsten sein sollen, geht es uns verdammt gut. Und speziell das Yoga werden wir uns für ggf. folgende Fastenkuren merken!

8 Kommentare

  1. Hallo ihr Lieben,
    danke für die Erklärungen! Ich habe noch nie so richtig gefastet und habe noch Fragen. Esst ihr denn gerade gar nichts? Oder zwischendrin Säfte? Wirklich beeindruckend. Ich habe schon öfter gehört, dass der Körper des Homosapiens durch die Evolution sehr gut mit Mangel zurechtkommt und eher Schwierigkeiten mit überreicher Ernährung hat. Irgendwie nachvollziehbar – gab ja nicht immer was :). In jedem Fall beeindruckend unsere Körper und euer Fasten! 🙂 Bestimmt steigt zudem die mentale Stärke und die Wertschätzung für unsere Leckereien 😋.

    Haltet durch! 🙂

    PS: Ich habe etwas gerätselt wie eure abstrakte Bild-Komposition entstanden ist. Das ist ein Bild vom Vorhang, darauf ne Kuchenform mit Besteck und geschickt beleuchtet? 🙂

    LG aus dem klirrenden Hamburg 🥶
    😘

    1. Hey!
      Schön von dir zu lesen ♥
      Wir essen zur Zeit gar nichts, es gibt nur ganz viel Wasser, Kräutertee und um dem Kreislauf zu helfen einmal am Tag eine Prise Salz oder ein TL Apfelessig in Wasser gelöst.
      Es ist so erstaunlich, dass der Körper sich einfach weiter versorgen kann und quasi von Anfang an keinen Hunger verspürt (Appetit natürlich schon, wenn man etwas leckeres sieht oder riecht).
      Wir haben uns vorher viel belesen und Podcasts gehört und du hast recht, unsere Körper sind nicht für dieses Überangebot geschaffen und Pausen sind sehr wichtig. Besser als ein durchgängiges leichtes Kaloriendefizit. In der Ruhephase, kann er alle Energie, die sonst dauerhaft in die Verdauung fließt, nutzen, um sein System aufzuräumen. Das kann unfassbar viele Alterserkrankungen vorbeugen.
      Und auch das was du über die Wertschätzung geschrieben hast, können wir bestätigen. So gerne träumen wir gerade von verschiedenen Gerichten, die wir auf der Tour noch ausprobieren können und es sind intrinsisch ausschließlich gesunde Dinge. Wir sind beide so gespannt, wie sich der ersten Löffel feste Nahrung, nach fünf Tagen im Mund anfühlen wird!

      PS zum Bild: es handelt sich um einen Teller auf einem weißen Tisch, auf dem verschiedenes Besteck liegt. Der Vorhang ist richtig, hängt aber schlicht vor dem Fenster durch das die Sonne scheint 🙂

      1. PPS Es lohnt sich aber wirklich das in einer entspannten Lebensphase durchzuziehen, denn zusätzlichen Stress braucht der Körper da nicht unbedingt.

  2. Hey ihr Lieben
    Als großer Fastenfreund bin ich begeistert von eurer Experience. Ich hoffe ihr habt die Darmreinigung ernst genommen, dem Kern einer jeden Fastenkur, damit Entgiftung gelingt und kein Schaden entsteht. Aber ihr informiert euch ja 🙂
    Die Ketanumwandlung erinnert mich an den Malerweg mit euch, als ich nach 2 Tagen keinen Notproviant mehr brauchte, um der Unterzuckerung entgegenzuwirken. Sehr interessant.
    Habt gute Erlebnisse, Extase 🙂 und Freude auf eurer Reise zu euch, äh mit euch durch die Welt 🍃🍀💚🕊️

    1. Ja, ist auch bewiesen. Sport regt die Ketonproduktion ebenfalls an, genau wie frieren. Also wenn du nochmal dahin kommen willst, keinen Notproviant zu benötigen, helfen wahlweise regelmäßige Sporteinheiten, Eisbaden oder Fasten 😉

    2. PS Wir haben die Reinigung gelassen bzw. sehr mild durchgeführt. Die Wissenschaft erkennt bei beiden Varianten Vor- und Nachteile. Aber vor allem Leute, die einen sehr empfindlichen Magen-Darm-Trakt haben, müssen gut aufpassen, dass sie bei agressiven Reinigungen nicht mehr zerstören als damit letztlich zu helfen. Das ist wirklich individuell.
      Ein Glas normales Salzwasser oder verdünnter Apfelessig führen sanfter ab. Den Effekt haben wir täglich genutzt.

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