Kaum lässt man das Zelt mal für zwei Nächte stehen, macht es sich ein Haufen Spinnen zwischen Innen- und Außenwand bequem. Beim Abbau ist es gar nicht so leicht, die alle einzeln wieder lebend raus zu manövrieren. Hoffentlich wird beim Einrollen niemand zerquetscht.
Wir haben nach einer kurzen recherche doch noch einen Zeltplatz gefunden, müssen dafür jedoch die Tour durch die industriellen Vororte Lissabons legen. Den Vormittag über sind wir Grenzgänger zwischen Regen- und Sonnenfront, zwischen Bordstein und rauschendem Verkehr. Immer knapp auf der hellen und sicheren Seite. Leider ziehen die Wolken irgendwann doch noch über uns und lassen einen Hagel- und Regenschauer auf uns herab. Ab da fahren wir in Dauerniesel.
Als wir den Campingplatz erreichen, gibt uns die Frau an der Rezeption erst auf portugiesisch, dann etwas verständlicher auf französisch zu verstehen, dass der Platz aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen ist. Wir sind der Verzweiflung nahe. Wohin nun, so durchnässt und durchgefroren? Die Unterkünfte viel zu teuer, der nächste Zeltplatz 30 km entfernt…
Wir atmen tief durch, fahren etwas weiter und stellen unser Zelt schließlich unter einer Brücke hinter einem Pfeiler am Wasser auf. Hier werden wir bestimmt von niemandem gesehen – vor allem nicht von den zwei, sich reichlich seltsam verhaltenden, weißen Trucks…
Über uns donnern die Autos hinweg. Dennoch fühlen wir uns hier sicher und es wird wider erwarten ein gemütlicher Abend in unserem Palast.

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