Angezeigt: 21 - 30 von 32 ERGEBNISSEN
Freinacht on tour

11.12.2022 – Stintino

Grüße zum dritten Advent!
Der Körper hat einige interessante Mechanismen: Nachdem wir jetzt 11 Tage am Stück auf dem Rad saßen, mit dem Wissen im Hinterkopf heute einen Pausentag auf der Fähre zu haben, fällt es uns an diesem Morgen nicht leicht uns noch mal für zwei weitere Tage aufzuraffen. Hätten wir uns aber von Anfang an auf 13 Tage eingestellt, wäre es jetzt vermutlich kein Problem.
Um die nächsten beiden Tage dennoch genießen zu können, haben wir die Touren ganz kurz geplant. Auf dem kürstesten Weg nach Stintino an die Küste und wieder zurück. Doch wir haben die Rechnung ohne diesen heftigen Gegenwind gemacht. So können auch relativ ebene 30 km sich wie eine richtig schwere Bergetappe anfühlen.
Auch an dem Platz an der Steilküste, den wir uns zum Schlafen aussuchen, benötigen wir noch einiges an Energie, denn der Wind entreißt uns alle Wärme, die unsere Körper produzieren. Und leider lässt er uns auch keine Kerzen entfachen, sodass wir unser Abendbrot ohne unseren improvisierten Adventskranz einnehmen.
Erst als wir nach der Dämmerung ins Zelt kriechen, können wir uns so richtig in die Entspannung sinken lassen.

Freinacht on tour

07.12.2022 – Costa Smeralda

Nach einer wirklich erholsamen Nacht beginnt unser Tag mit einem glühenden Sonnenaufgang über dem Meer. Wir sind super glücklich genau jetzt, genau hier zu sein. Je höher die Sonne steigt, desto mehr gewinnen ihre Strahlen an Energie. Erstaunlich wie groß der Temperaturunterschied zwischen Gebirge und Küste ist. Hier unten können wir unsere Jacken wieder tiefer in den Taschen verstauen.
Doch es gibt, unabhängig von den äußeren Umständen, auch auf dem Fahrrad, einfach richtig miese Tage… und so schön Dieser startete, kippt er gegen Mittag. Der Gegenwind zehrt an den Kräften und an den Nerven und spätestens als wir durch Olbia fahren hängt trotz klarem Himmel eine richtig “dunkle Wolke“ über unseren Köpfen. Aus diesem Stimmungstief kann uns heute auch das wunderschöne Sardinien nicht rausholen.
Zum ersten Mal müssen wir Wasser nachkaufen, denn die freien Wasserstellen, die es bisher in fast jedem Dorf gab, sind hier im Osten rar und die wenigen, die wir sehen, abmontiert.
Unser Nachtplatz ist wieder direkt am Meer und angenehm abgeschieden aber wir schaffen es nicht mehr uns etwas zu essen zu kochen, sondern gehen direkt mit der einbrechenden Dunkelheit schlafen.

Freinacht on tour

06.12.2022 – Posada

Wir haben es auf die Ostseite von Sardinen geschafft! Einmal quer über die Insel quasi. Dabei haben wir das höchste Gebirge, den Gennargentu, geschnitten und die fantastische Aussicht war die Anstrengung immer wieder wert. Danke an dieser Stelle auch für diesen Tipp Albert! Das Kapitel Berge schließt sich nun fürs Erste.
Im Osten ist es gefühlt etwas dichter besiedelt, aber es gibt trotzdem große Flächen, wo die Natur weitestgehend sich selbst überlassen ist. Und das unter anderem sogar direkt am Meer! Keine Hotels und Restaurants, die den Blick und Durchgang an den Strand versperren – das ist wirklich erstaunlich… Und so können wir wieder eine Nacht im Zelt mit Meeresrauschen verbringen, nachdem wir mit einiger Mühe Tandi am Strand entlang geschoben haben, um den Platz zu erreichen, an dem wir uns am wohlsten fühlen.

PS: zum Nikolaus sind wir in einer Burg mit 360° Blick aufgewacht und es gab bei uns Schokobons – welch süße Sünde!

Freinacht on tour

04.12.2022 – Lago di Gusana

Einen wunderschönen zweiten Advent!
Bei uns war heute ein Herbsttag, wie aus dem Bilderbuch. Nachdem wir uns von dem Hirten verabschiedet und für die trockene Nacht bedankt haben (es gab entgegen der Prognose heftige Regenschauer), fahren wir, in der Morgendämmerung auf menschenleeren Straßen, fülligem Nebel entgegen, aus dem sonderbare Rufe dringen.
Etwas später setzt leichter Regen ein. Uns ist kalt, denn die Temperatur ist zum ersten mal in den einstelligen Bereich gerutscht und wir sind froh über jeden Anstieg. Nach unserer Frühstückspause hört das Tröpfeln auf und die Stimmung bessert sich etwas.
Aufgrund der gesammelten Erfahrungen der letzten Tage, korrigieren wir noch mal unsere heutige Route; setzen den Endpunkt auf einen vermeintlich geeigneteren Ort zum Schlafen und den Track auf die Bundesstraße. Man kann auf Sardinien sehr gut radfahren, solange man sich an die großen Straßen hält. Die Autos, die wir am Tag außerhalb der Orte treffen, können wir an zwei Händen abzählen und deren rücksichtsvolle Fahrweise, die Wegbeschaffenheit, die mildere Steilheit und die tollen Aussichten haben uns überzeugt. Von Nebenstraßen lassen wir nach einigen miesen Erfahrungen die Finger… äh Reifen 😉
Als sich zum Mittag auch die Sonne blicken lässt, ist endgültig der Wendepunkt des Tages gekommen. Uns schenkt sie Wärme und den schönen Herbstfarben, beim Blick ins Tal, Intensität. Alles wirkt wieder leichter und machbarer.
Wir werden Ohrenzeugen einer riesigen Treibjagt und können jetzt auch die Geräusche des Morgens zuordnen. Bei einer unserer Pausen verirrt sich ein ganz junger Hund zu uns, der markiert durch eine Glocke um den Hals, eindeutig zur Jagd gehört. Er ist sehr interessiert, aber mit Frischkäse oder Wasser können wir ihn trotzdem nicht für uns gewinnen. Dafür ist er zu sehr in seinem Modus. Zum Nachmittag hin kommen uns die erfolgreichen Jäger in Autos entgegen und hupen ausgelassen zur Begrüßung.
Um 16 Uhr erreichen wir unseren Schlafplatz. Ein abgelegener, idyllischer See, in dem wir uns sogar mal wieder waschen können. Nach dem Reisnudelrisotto, kommen endlich die beiden Kerzen zum Einsatz, die wir seit drei Tagen mit uns herumfahren – alles für ein bisschen Weihnachtsstimmung 😉
Interessant, dass ein Tag, der so anstrengend startet, so entspannt ausklingen kann, oder – z.B. im Fall von gestern – andersherum.

Freinacht on tour

03.12.2022 – Allai

Heute Morgen lohnt sich das zweite “B“ in B&B zum ersten Mal für uns. Der Tisch ist liebevoll vorbereitet. Es gibt selbstgebackenen Birnenkuchen mit Schokostückchen und geröstetes Brot mit Orangenmarmelade. Frisch gestärkt und erstaunlich gut wieder hergestellt durch die Nacht fahren wir los. Und der Tag soll weiterhin unter einem guten Essensstern stehen.
Gegen Mittag fahren wir ziemlich gut gelaunt und staunend über die fantastische Aussicht eine Straße entlang. Freudig winkt uns eine Frau, die gerade mit ihrem Auto von einer Weide kommt. Wir halten an, sie steigt aus und obwohl wir uns kaum verständigen können, sind wir keine drei Minuten später bei Ines und ihrem Mann zuhause zum Spaghettiessen eingeladen. Das ist ein neues Level von Gastfreudschaft. Sie fährt voraus und wir folgen ihr mit dem Tandem in ein beschauliches kleines Dörfchen. Zum Glück gibt es Möglichkeiten der Übersetzung und so können wir uns doch etwas unterhalten, gemütlich bei einem Kaffee am Kaminfeuer. Die beiden fahren auch gerne Fahrrad und betreiben einen Hof. Eine Stunde später wird der Tisch gedeckt und es gibt etwas mehr als die versprochenen Spaghetti. Denn das ist nur die Vorspeise! Danach gibt es Fenchelsalat mit frischgebackenem, warmen Brot und Olivenöl, dazu Parmesan vom Block und Schafswurst und zum Schluss selbstgemachten Ricotta mit Honig überzogen und frisch frittierte Ricottabällchen mit weihnachtlichem Touch durch Mandarinenabrieb. Wir sind im Paradies! Erst nach 14 Uhr verabschieden wir uns, bekommen noch das restliche Brot mit und ihre Telefonnummer, falls wir mal Hilfe benötigen.
Nun geht es erstmal bergab in ein Tal, welches von mächtigen Felsen umrahmt wird. Auf der Abfahrt wird uns bewusst, was für ein krasses Hochzeitsgeschenk wir uns da gemacht haben. Wir sind so glücklich!
Als es immer steiler wird – nun jedoch bergauf – und der Straßenbelag loser und gröber, wissen wir, dass wir heute nicht mehr den kompletten Weg schaffen werden. Denn die Tage werden immer kürzer. Als die Sonne untergeht und wir noch keinen Schlafplatz gefunden haben, vor allem weil in regelmäßigen Abständen Hunde ihre Territorien durch bellen markieren, werden wir unruhig. Die Stimmen, die wir dann hören, bringen uns auf die Idee, nach einem Schlafplatz zu fragen. Und tatsächlich bekommen wir nach einigem Verständigen mit Händen und Füßen einen Platz für unser Zelt im Heulager direkt neben dem Schafsstall. In den Schlaf begleitet werden wir von Glöckchengeläut und Blöken, sicher behütet von… einem Hund 😉

PS und weil wir zu Recht darauf hingewiesen wurden, dass Temperaturangaben interessant wären: heute hatten wir 16°C, gefühlt aber eher 19°C durch die Sonne und weil es fast windstill war. Erst ab dem Abend ziehen wir meist etwas Langärmliges an.

Freinacht on tour

01.12.2022 – Costa Verde

Sardinien mit dem Fahrrad? Definitiv!
Durch den Tipp von Albert, die Costa Verde zu besuchen, hatten wir heute einen der (wenn nicht DEN) streckenmäßig schönsten Tag unserer gesamten Reise! Danke dafür 🙂
Uns fehlen die Worte, um das heute gesehene und erlebte im Detail wieder zu geben, aber wir erhoffen uns, durch diesen Bericht, zumindest irgendwann alles wieder ins Gedächtnis rufen zu können.
Der Tag beginnt für uns mit einem tiefroten Sonnenaufgang im Rücken auf einer langen geraden Straße, auf der die Finger durch den frischen morgendlichen Fahrtwind erst einmal einfrieren und dann mit zunehmender Anstrengung wieder auftauen. Durch einen kleinen Abstecher gelangen wir zu einem Wasserfall, der uns an eine unserer ersten Touren auf Island erinnert.
Zum Mittag kochen wir uns Nudeln in einem unverhofft gefundenen Park.
Ab dann geht es langsam bergauf. Fast 800 Höhenmeter haben wir zu bewältigen. Aber um uns herum gibt es ein uraltes Blei-, Zink und Silberabbaugebiet und eine stillgelegte Miene zu bestaunen, weshalb die Anstrengung in den Hintergrund rückt. Autos werden immer seltener. In Serpentinen geht es stetig eng am Berg entlang; links eine brüchige Felswand, rechts ein mal mehr und mal weniger steil abfallender, dicht bewachsener Hang. Oben angekommen, überlegen wir schon unser Zelt aufzubauen. Die Sonne taucht die grünen Hügel um uns herum in warmes Abendlicht und es ist so ruhig und friedlich. Doch dann zieht es uns doch noch weiter zum Meer. Eine traumhafte Abfahrt später rollen wir in einen verlassen wirkenden Ort ein und fahren noch ein Stück an der Küste entlang. Zum Ende des Tages zieht der Abend noch mal alle Register, um sich von uns zu verabschieden: Die Sonne geht, von einem dramatischen Wolken- und Lichtspiel begleitet, vor uns im Meer unter und hinter uns blinzelt ein Regenbogen durch die dunkle Wolkenfront, die den ganzen Tag zu sehen war, uns aber durchweg verschont hat. Wir wissen gar nicht wo wir hinschauen sollen, deshalb sitzen wir einfach stumm, staunend in unseren Campingstühlen und essen Reste zum Abendbrot. Im Dunklen errichten wir wenige Meter weiter unser Nachtlager und trauen uns somit zum ersten Mal direkt am Strand zu schlafen, begleitet vom Wellenrauschen.
Es war definitiv nie so schwer wie heute DAS Bild des Tages auszuwählen. Aber zumindest haben wir so einiges für unser “Sardinien spezial“ in der Hinterhand.

Freinacht on tour

30.11.2022 – Villasor

Reisen macht Spaß! Tinos Kopfschmerzen sind in der Nacht verschwunden.
Am Morgen verabschieden wir uns von unserem Berg. Kurz nach Aufbruch überholen wir die dicken Wolken über uns und können von da an in strahlendem Sonnenschein fahren. Am Wegesrand sehen wir ein paar Schafe unter Olivenbäumen grasen. Die sind wohl nicht sehr empfindlich gegenüber Bitterstoffen. Denn als wir vor ein paar Tagen eine schwarze Olive geerntet und trotz Warnung von Dr. Google probiert haben, war das definitiv das Bitterste, was wir je im Mund hatten.
Haben wir schon von den überambitionierten Wachhunden in Italien berichtet? Die gibt es auf Sardinien auch – und nicht immer sind sie eingesperrt! Als wir durch ein kleines Dorf fahren, wetzt uns plötzlich wild bellenden und zähnefletschend ein Hund hinterher. Wie ist die beste Art zu reagieren? Wir geben Alles und sind in diesem Fall ein Mü schneller, nach einem knappen Kilometer lässt er schließlich von uns ab. Zum Glück ging es nicht bergauf…
Um 16 Uhr halten wir Ausschau nach einem Platz, um unser Zelt aufzuschlagen. Wir finden einen Naturpark, mit Wasserstelle, bei der sich ein paar Italiener kanisterweise Wasser abfüllen. Das wäre natürlich ein Luxusplatz! Wir sondieren die Lage bis kurz vor Sonnenuntergang und entschließen uns zu bleiben. Nun liegen wir weich auf einem Kleebett unter Olivenbäumen und zählen Schäfchen.

PS: Zu unserer großen Freude haben wir heute erfahren, dass wir voraussichtlich Silvester mit Roman und Lotta in Spanien feiern werden! Das lindert doch gleich das von Zeit zu Zeit aufkommende Heimweh in der Vorweihnachtszeit!

Freinacht on tour

13.11.2022 – Castello dell’Abbadia

Unser Weg beginnt auf der Via Aurelia, einer Küstenfernstraße aus dem 2. Jhd. v. Chr., die Rom und Pisa verbindet. Heutzutage ist sie in beide Richtungen zweispurig ausgebaut und wir fühlen uns wie auf einer Autobahn. An die Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h halten sich hier gefühlt die wenigsten. Schnell und knapp überholen die Autos, bis wir, im Nackenbereich schon völlig verspannt, abfahren. Auf der Karte haben wir einen Radweg gesehen, der Zuflucht verspricht. Warum unser Navi (Komoot) uns da nicht direkt hingelenkt hat, erfahren wir wenige Kilometer später, als wir im Slalom um große Pfützen kurven und schließlich vor einem riesigen Matschsee zum stehen kommen. Also geht es fast den ganzen Weg wieder zurück und stattdessen als Umfahrung der Umfahrung auf einen Umweg durch ein Dorf…, dass allerdings auf einem Berg gelegen ist. Nach einem anstrengenden Anstieg und einer saftigen Abfahrt, kommen wir wieder auf unsere ursprüngliche Route. Gerade einmal 1,5 km Fernstraße haben wir uns durch diese Aktion “gespart“.
Nach dieser Erkenntnis hilft nur noch eine Pause am Meer. Wir sehen ein paar Kletterer (zweibeinig und vierbeinig) an den nahen Steilwänden und erforschen eine Höhle, die 30 Meter in den Berg hinein führt und von Tauben bewohnt ist. Von den Wänden hallt das Gurren und Flügelschlagen wieder und stellenweise ist der Boden ganz weiß vor Federn und… naja was Tauben eben sonst noch verlieren.
Nach der Rast entspannt sich die Radwegsituation deutlich, um dann allerdings ihren kritischen Höhepunkt zu erreichen in einem tief zerfurchten, gerölligen Weg, fernab der Zivilisation. Einige Passagen schieben wir aus sicherheitsgründen, spätestens aber bei den zwei Flussdurchquerungen, hätten wir eh absteigen müssen. Diesmal gibt es keine Chance auszuweichen, weil rundherum keine anderen Straßen sind.
Wir überlegen die Abgeschiedenheit direkt zu nutzen, um uns einen Schlafplatz für die Nacht zu suchen. Doch es zieht uns noch etwas weiter, zu einem auf der Karte verzeichneten See. Es dämmert bereits als wir die erste richtige Straße seit langem erreichen, die uns zu ihm führen soll. Zu unserem entsetzen müssen wir feststellen, dass er zu einem selbst jetzt noch gut besuchten Park gehört. Die angestaute Angespannung entweicht in Tränen, doch Tino findet einen Wohnmobilstellplatz nicht weit entfernt. Zelte sind dort normalerweise nicht erlaubt, aber wir handhaben es wie sonst: im dunklen auf- und wieder abbauen und nicht gesehen werden. Wir kommen an und kochen noch schnell ein paar Nudeln, um die Speicher wieder auf zu füllen. Um uns herum verströmt wilder Fenchel seinen süßlichen Geruch und als wir uns gerade ins Zelt zurückziehen, zucken am Horizont erste Blitze.

Freinacht on tour

11.11.2022 – Val di cala

Wir haben kaum noch zu hoffen gewagt, dies irgendwann zu erleben und hier schreiben zu können…
Das Knarzen am Tandem ist weg! Ganz weich ist das Fahrgefühl jetzt und die Fortbewegung bringt wieder richtig Freude 🙂 So hat sich der Pausentag gleich doppelt gelohnt, denn wir hatten ein großes Zimmer im Erdgeschoss in dem Tino das Tandem nochmal genau unter die Lupe nehmen konnte. Nach einem Kettenwechsel und dem Fetten des Leerlaufs, ist nun endlich Ruhe und Seelenfrieden beim Fahren eingekehrt.
Zum Nachmittag hin suchen wir uns einen geeigneten Platz zum Wildzelten. Um uns sicher zu fühlen, wollen wir hoch auf einen Berg. Der Weg ist steinig und steil (bis zu 30%!). Mehr als einmal rutschen wir beim Schieben fast weg. Doch oben angekommen werden wir mit einem fantastischen Blick auf das Meer belohnt und beobachten schließlich beim Abendessen einen traumhaften Sonnenuntergang.

Freinacht on tour

06.11.2022 – Aulla

Heute geht es über den “passo della cisa“, der uns noch vom Meer trennt. Das Knarzen am Tandem stellt gerade bergauf eine echte soziale Herausforderung dar. Immer wenn es durch Dörfer oder an Spaziergängern vorbei geht, würden wir vor Scham am liebsten im Boden versinken. Es ist traurig, wenn die Leute einem nachschauen, weil man krach macht und nicht wie sonst, ob des spannenden Gefährts. Das zehrt noch mehr an der Laune als die teilweise wieder recht steilen Passagen selbst.
Oben angekommen auf 1100 Meter Höhe ist es trotz des sonnigen Wetters ziemlich frisch, sodass wir uns für die Abfahrt etwas wärmer einpacken. Da unsere Fahrradroute einem beliebten Pilgerweg – der via Francigena – folgt, kommen wir als Kontrast zu den weiten Blicken in die Natur, teilweise durch wunderschöne verwinkelte Gassen.
Als es dämmert, halten wir Ausschau nach einem geeigneten Schlafplatz für die Nacht. Leider gestaltet sich das schwieriger als gedacht, sodass wir am Ende die Wahl haben zwischen einer “shooting area“ und einer versteckten Wiese direkt neben der Autobahn. Die Entscheidung fällt auf letzteres und es wird eine entsprechend unruhige Nacht.