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03.08.2023 – Berlin

Es sind nur 30 Kilometer heute, aber die haben es emotional in sich. Schon als wir aufsteigen spüren wir, das diese letzte Etappe besonders wird und spätestens als wir auf die Siegessäule zurollen und wenig später unter dem Brandenburger Tor hindurch fahren, gerät unser Inneres in Wallungen. Jetzt haben wir es wirklich geschafft! Noch kurz dem Fernsehturm winken und dann einbiegen auf die Frankfurter Allee. Die Wege werden immer vertrauter und dann kommen wir in der Weichsel an! Der Track schließt sich, denn genau hier sind wir am 21.09. des letzten Jahres losgeradelt. Auch die Hochzeitsschleife hat die vielen Monate überlebt und so entsteht das Äquivalent zum Startbild. Hellis Bruder hat sich die Zeit genommen, uns zu empfangen und es gibt so viel zu erzählen. Später kommt noch ein guter Freund vorbei und in einem nahen Restaurant zelebrieren wir unser Wiedersehen.

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31.07.2023 – Groß Glienicke

Motiviert durch die gute Erfahrung gestern, starten wir mit den ersten der ingesamt 124 Kilometer. In Zerbst decken wir uns mit Proviant ein, der zu großen Teilen aus Trinknahrung besteht. Damit können wir die Pausen effizienter nutzen, denn heute liegt der Fokus vor allem auf der Strecke, weniger auf dem Genuss. Wir haben ein Ziel: Irene und Olaf in Groß Glienicke trocken zu erreichen. Die Regenwolken sind uns dicht auf den Fersen. Immer wenn wir das Wetter für den Ort prüfen, an dem wir gerade sind, verringert sich der Abstand etwas. Die Trinknahrung haben unsere Bäuche allerdings schnell über und beim nächsten Edeka kaufen wir dann doch noch etwas Herzhaftes zum Kauen nach. Als wir Abends schließlich ankommen, sind wir tatsächlich trocken geblieben und es ist unbeschreiblich schön, den nächsten Teil der Familie wieder zu sehen. Wir werden mit Kartoffeln und Quark empfangen – das beste Essen, was wir uns heute hätten vorstellen können und eine Aufmerksamkeit, die uns rührt.
Als wir im Bett liegen müssen wir feststellen, dass wir die Strecke wieder recht gut weggesteckt haben. Kein Knie hat gezwickt – das wäre zu Beginn der Reise nicht möglich gewesen. Dafür hat Tandi seine erste größere Verschleißerscheinung. Der Gepäckträger ist an drei Stellen gebrochen und wir müssen uns für die letzten Kilometer nach Berlin etwas einfallen lassen.

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30.07.2023 – Zerbst

Heute liegen 90 Kilometer vor uns. Wir nutzen es als Test und Vorbereitung auf die morgige, bisher längste Strecke unserer Reise. Wir kreuzen die Saale, deren Quelle wir im letzten Jahr, zu Beginn unserer Tour, besucht und mit dem frischen Wasser daraus angestoßen hatten.
Am Nachmittag essen wir jeder ein Curry im Restaurant. Währenddessen zieht ein Regenschauer vorbei. Netterweise lassen uns die Besitzer diesen aussitzen. Wir sind jetzt die einzigen Gäste in dem Familienbetrieb und so unterhalten wir uns ein bisschen. Dann ziehen sie sich zurück, um selbst zu essen. Als der Regen aufhört, wagen wir uns hinaus. Die Elbfähre, die wir nehmen wollten, wird gerade gewartet und so fahren wir spontan einen Schlenker nach Barby. Dort gibt es eine ehemalige Eisenbahnbrücke, die heute nur noch Fußgängern und Radlern dient. Die Überquerung wird dann leider mühsamer als erwartet. Wir kommen mit Tandi nicht durch die Schlängelgitter am Anfang und Ende der Brücke und müssen nach einigen Justierversuchen das gesamte Gepäck abnehmen und Tandi überheben. Wir sind froh, als wir am Abend bei Dagmar und ihrem Mann ankommen aber gleichzeitig auch überrascht wie wenig wir die Kilometer in den Beinen spüren.

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29.07.2023 – Thale

Heute werden wir dem Regen nicht entkommen können, aber wir stehen um 6 Uhr auf, um zumindest das Zelt trocken einzupacken. Nach knapp 5 Kilometern dann die ersten Tropfen. Wir suchen uns einen Baum als Unterstand, aber ewig hält er das Wasser nicht auf. Also heißt es Regenjacken an und weiter. Es geht jetzt steil bergauf – von Süd nach Nordost durch den Harz. Eigentlich würden wir uns gern kurz in einem Bäcker oder Cafè aufwärmen, doch immer wenn wir an einem vorbei kommen, ist gerade Regenpause und diese wertvollen Momente wollen wir nicht drinnen verbringen. So fahren wir an einem Lokal nach dem anderen vorbei.
Kurz vor Ende der Etappe ergießt sich dann nochmal ein kurzer, starker Platzregen über uns. Aber jetzt ist auch alles egal. Nur bei der Abfahrt müssen wir, wegen der nassen Straße, sehr vorsichtig sein.
Auf dem Campingplatz können wir, obwohl es erst 12 Uhr ist, zum Glück direkt einchecken. Leider hat die Therme in der Nähe aufgrund einer Havarie geschlossen. Die hätten wir jetzt gut gebrauchen können. Dadurch dass der Regen nie lange aus bleibt, bekommen wir unser Zeug nicht trocken und irgendwann reicht es Tino endgültig mit Camping. Für heute können wir nichts ändern, aber wir beschließen die letzten 200 Kilometer in zwei Tagen zu beenden, um uns weitere Nächte zu ersparen. Die Regenphase soll nämlich noch eine Woche anhalten.

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28.07.2023 – Ellrich

Auch heute ist die Wolkendecke dicht, aber es regnet zumindest nicht. Als wir eine unserer vielzähligen Abfahrten (das bedeutet natürlich genausoviele Auffahrten) hinunterrollen, wird Tino unerwartet von einem, an seinem Mund hängenbleibenden, Insekt gestochen. Die Lippe brennt und wird dick. Nach einer kurzen Wärmebehandlung mit einem heat-it können wir aber weiter. Immer wieder kreuzen wir heute die ehemalige innerdeutsche Grenze. Schilder weisen auf die verschiedenen Zeitpunkte der Öffnung hin.
Abends kommen wir im riesigen Garten von Olaf unter. Er stellt sich als sehr erfahrener Gastgeber heraus und bietet mit Komposttoilette und Outdoordusche einfachen Luxus für Durchreisende.

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26.07.2023 – Duderstadt

Wir beginnen den Tag mit einem umfangreichen Frühstück in einem Cafè. Auch heute ist das Wetter deutlich freundlicher als angekündigt. Immer mal wieder brechen Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und lassen die reifen Felder goldgelb erstrahlen. Vor uns liegen noch mehr Höhenmeter als gestern, aber die Erfahrung zeigt, dass ein welliges Profil wie heute, im Gegensatz zu stetigem bergauf für uns deutlich besser zu händeln ist. Wir fahren durchs Dreiländereck Hessen – Niedersachsen – Thüringen und dabei ein kurzes Stück auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang. Mit dünneren Reifen hat man auf diesen Lochplatten sicher keinen Spaß, aber Tandi steckt es gut weg. Am Nachmittag kommen wir bei Monika unter. Auf der Terasse trinken wir Tee und essen Kuchen, später sitzen wir gemeinsam an einem üppig gedeckten Abendbrottisch. Definitiv gleichen wir heute unser Kaloriendefizit der vorherigen zwei Tage wieder aus.

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25.07.2023 – Witzenhausen

Heute bekommen wir mal wieder richtig zu spüren, was es heißt, mehrere hundert Höhenmeter am Stück bergauf zu fahren. Unsere Beine kommen an ihre Grenzen. Aber wenigstens lässt der angekündigte Regen auf sich warten, bis wir eine Schutzhütte oben auf dem Berg erreicht haben. Dort verharren wir über drei Stunden, bis die Sonne wieder rauskommt. Eine kurzweilige Beschäftigung haben wir zum Glück, denn vorhin haben wir uns zwei Häkelnadeln und Garn gekauft, mit denen wir häkeln lernen wollen. Unser Ziel soll ein Teppich für die neue Wohnung sein.
Nach der letzten Abfahrt kommen wir über 1nitetent in einem riesigen Garten unter, der zaunlos in die umliegende Natur übergeht.

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24.07.2023 – Kassel

Um 9 Uhr fahren wir los. Die Kilometer ziehen schnell vorbei, denn die Landschaft ist abwechslungsreich und der Wind unterstützt uns. An einem Fluss mit sehr starker Strömung beobachten wir zwei Enten, die, um an Ort und Stelle zu bleiben, Wasserpflanzeninseln zum “festhalten“ nutzen. Von Zeit zu Zeit lassen sie sich von der Strömung zum nächsten Büschel treiben. Eine Ente verfehlt ihr Ziel und rast ein ganzes Stück flussabwärts, ehe sie wieder eins zu fassen bekommt. Wir könnten noch lange zusehen, aber irgendwann fliegen die beiden, müde vom Spiel, weg. Gerade als wir wieder im Sattel sitzen, fährt noch ein Zug über die nahe Brücke – ein Bild wie aus einem Miniatureisenbahnpark.

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23.07.2023 – Jesberg

Wir verabschieden uns mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen. Nach eineinhalb Wochen Pause geht es wieder los! Wir kommen durch einige Wälder und werden willkommen geheißen von einem Eichhörnchen, einem Hasen, den wir, ob seiner Größe erst für einen Fuchs halten und einem Rehkitz mit seiner Mutter. Irgendwie wird die Reise langsam rund. An den Bäumen hängen die jungen Äpfel, die wir zu Beginn unserer Reise in Deutschland, in ihrer reifen Gestalt, nicht selten vom Wegesrand genascht haben.
Am Nachmittag kommen wir auf einem Bauernhofcampingplatz an. Nachdem wir aufgebaut haben, hören wir plötzlich einen Schrei. Tino findet schnell die Ursache: Ein Habicht hat eins der Hühner gerissen! Etwas später picken bereits die Schwestern in den Überbleibseln herum.

Freunde und Familie on tour

12.07.2023 – Marburg

Nach einem sehr entspannten Morgen, ziehen wir schließlich die Tür hinter uns ins Schloss (unsere Gastgeber waren bereits um 7 Uhr aus dem Haus). Mit großer Vorfreude fahren wir heute in Marburg ein! Es geht immer an der Lahn entlang und bald schon erhebt sich imposant das Schloss vor uns.
Nach knapp einem Jahr sehen wir endlich Therese wieder und es gibt viel zu erzählen und bereits einige Pläne für das gemeinsame, lange Wochenende. Aber heute kommen wir erst mal gemütlich an und lassen den Abend mit “The Witcher“ ausklingen, einer Serie, die wir als Trio seit der ersten Staffel verfolgen.