Eine 30 km lange Stadttour steht auf dem Programm. Wir wollen es mit dem Tandem probieren, um auch weitere Distanzen überbrücken zu können. Im Voraus haben wir eine Tour geplant, die sowohl bekannte Sehenswürdigkeiten, als auch ein paar unbekanntere, besondere Orte der Stadt mit einbezieht.
Der nächtliche Regen verzieht sich glücklicherweise kurz vor dem Mittag, sodass wir gegen 12 Uhr bei Sonnenschein starten.
Als erstes fahren wir durch das Quartiere Coppedè, welches im 20. Jhd. innerhalb von 11 Jahren, auf Grundlage von Planungen eines einzigen Architekten entstand.
Es folgt der Park “Villa Borghese“, in welchem wir unsere selbstgeschmierten Brote essen. Etwas weiter bekommen wir einen fantastischen Ausblick über die Stadt, bevor wir tiefer eintauchen und kleine malerische Gassen erkunden. Dort schieben wir angemessenerweise für eine Weile, vorbei an einer Straßenjazzband und fast auch an einem kleinen Eisladen. Doch wir gehen die drei Schritte noch mal zurück und wählen aus einer großen Auswahl verschiedener Schokoeissorten eine leckere Kugel Gianduiotti.
Wir nähren uns dem Zentrum. Als erstes Touristenhighlight erhebt sich das Pantheon vor uns. Es ist recht voll auf dem Vorplatz und wir können kaum in Ruhe unserem Audioguide lauschen, weil wir immer wieder angesprochen werden; wegen des Tandems und weil wir offensichtlich Touristen sind, denen man etwas andrehen könnte. Am Trevibrunnen ist es noch schlimmer. Eine dichte Menschenmasse ist darum versammelt, als würde gleich eine Show beginnen. Wie sieht es dort wohl zur Hochsaison aus?! Unser Energielevel sinkt. Am Forum Romanum und dem Kolosseum schieben wir mit einem kurzen Seitenblick vorbei. Es ist einfach zu voll. Das traurigste Bild des Tages gibt die große Marmormaske, der “Mund der Wahrheit“ ab, eingesperrt hinter Gittern – wie Symbolträchtig.
Ruhe finden wir erst wieder auf einem Friedhof, wie auch in Berlin schon so häufig. Einige Katzen scheinen die Hüter dieses Ortes zu sein. Prächtige Grabmale, Stille und Natur verbinden sich zu einem unserer heutigen Highlights.
Die Tage sind mittlerweile wirklich nicht mehr lang und so schleicht sich bereits um 17 Uhr langsam die Dunkelheit an. Die Thermen von Caracas auf dem Rückweg sehen wir schon nur noch durch das warme Licht der installierten Scheinwerfer.
Die letzten vier Kilometer spielen wir mit den verrückten Römer Auto- und Motorrollerfahrern “wer bremst verliert“. Je schneller man fährt, desto besser findet man sich in den abendlichen Flow der Stadt ein. Und wieder mal heißt es vollkomenen zu Vertrauen hinten auf dem Tandem.

5 Kommentare

  1. Oh ja … Rom! Sehr sehr laut, sehr voll, sehr touristisch. Aber unglaublich schön! Man muss die speziellen Momente und Szenen für sich einfangen. Die bleiben dann ewig in Erinnerung. Wie lange wollt Ihr da verweilen?

    Mit dem Tandem durch diese Stadt ist bestimmt eine ziemlich große Herausforderung. 🤔

    1. Ja, ein paar schöne Szenen gab es durchaus 🙂
      Heute (Samstag) ist der letzte Tag. Aber ob wir noch mehr von der Stadt sehen, ist fraglich, denn es ist durchweg Regen angesagt. Morgen früh fahren wir dann schon weiter nach Neapel. Dort fährt am Mittwoch Abend unsere Fähre nach Sardinien.

      1. Aah endlich Sardinien.
        Gottes Fußabdruck
        Dieses wunderbare Stückchen Land soll Gott zuletzt geschaffen haben, aus all den Resten die übrig waren und von Allem etwas..
        Und dann festgestampft 😉

        Ach da ist die Vorfreude mit mir durchgegangen:)

        1. Ja, wir freuen uns auch sehr!
          Wieder eine Veränderung des Reisegefühls – vlt. etwas willkommener als in Italien.
          Und an Sardinien hängen ja auch ein paar schöne Erinnerungen.

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